Gedeckter Güterwagen MKB 26 (Oppeln 14267)
Nachdem in den dreißiger Jahren die Schweißtechnik in den Fahrzeugbau Einzug gehalten hatte, wurde von 1934 bis 1937 als erste geschweißte Güterwagenbauart der gedeckte Wagen des Gattungsbezirks "Oppeln" mit 7 m Achsstand in einer Stückzahl von 1.663 Wagen gebaut.
Nach erfolgter Umkonstruktion (Kürzung des Wagenkastens, Änderung des Achsstandes auf 6 m) wurden ab 1938 die "kurzen Oppeln" in Großserie gefertigt. Von seinen Vorgängerbauarten der Gattungen "Kassel" und "Oppeln lang" unterschied er sich durch folgende Merkmale:
Ein Großteil der Wagen war für den Übergang auf die russische Breitspur eingerichtet (Nebengattungszeichen "r", weißer Anstrich der Pufferhülsen). Bis ca. 1942 wurden insgesamt 28.077 Wagen gebaut, davon waren 6.150 Stück mit einer Handbremse ausgerüstet. Hierzu wurden die Wagen mit einem Bremserhaus sowie einer vorgeschuhten Pufferbohle versehen. Alle Handbremswagen sowie ein Teil der anderen erhielten eine Dampfheizleitung (Nebengattungszeichen "h") und konnten daher freizügig in Reisezüge eingestellt werden (z.B. für Expressgut).
Die kriegsbedingte Materialknappheit führte zur Konstruktion des etwa gleich großen, jedoch um 1,4 t leichteren Gms "Bremen", der ab 1943 den "Oppeln" als Standardgüterwagen der Deutschen Reichsbahn ablöste.
Bei der DB wurden die Oppeln als Gm(h)s 30, später als Glm 200 bezeichnet, hier waren sie bis ca. 1979 im Einsatz, bei der DR bis ca. 1988, wobei viele diesen Zeitpunkt - teils nach Umbauten - als Bauzugwagen überlebten.
Abweichend von der ursprünglichen Bauform des Grs Oppeln sitzt bei unserem Wagen die rechte Ladeluke im mittleren Seitenwandfeld und nicht ganz rechts. Die Versetzung steht mit der Nutzung der Wagenbauart bei der DDR-Reichsbahn im Zusammenhang: Die Waggons wurden für Truppentransporte eingesetzt, und an den Stirnseiten waren klappbare Bettgestelle montiert. Die Luke war diesen Bettgestellen im Weg...