Ertüchtigung des Gleises 5

 • Die Vorgeschichte

Wer die Geschicke der MKB schon länger verfolgt, wird sich viel­leicht noch daran er­in­nern kön­nen, wie die Gleis­anlage des Bahn­hofs Schönow im Jahr 1986 neu gestal­tet wurde. Dabei wur­den die Gleise und Weichen, die fortan aus­schließ­lich den Zwecken der MKB dienen würden, unter Ver­wen­dung ge­brauch­ter Materi­alien auf­gebaut.
Das Bild gibt einen Blick auf den Zustand unseres Gleises 5 zur Zeit seiner "Ent­ste­hung".

Man sieht hier, dass die Schwel­len nicht fabrik­neu sind. Nun beträgt die reguläre Liege­zeit von Holz­schwellen (je nach Belastung und Qualität der Bettung) etwa 20 bis 30 Jahre... und die sind nun schon mehr als einmal vorbei.

Jeder, der schon mal an einem Betriebstag bei uns war, kann sich vorstellen, dass wir auf ein intaktes Gleis 5 keinesfalls verzichten können. Und es ist ja nicht "nur" ein Abstellgleis; bei Veranstaltungen fahren von hier die Motordraisinen zu ihren Bahnhofsrunden ab.

Es ist daher erforderlich geworden, etwa 60 Meter Gleis neu zu un­ter­schwel­len, wofür wir profes­sionelle Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Die Aus­bil­dungs­abtei­lung der "BUG Verkehrs­bau AG" hat sich um die Erneue­rung der Schwellen verdient gemacht und wir haben mit dieser Maß­nahme mehr als großzügige Unter­stützung erfahren.
Hätte es diese Unterstützung nicht gegeben, wäre Gleis 5 in absehbarer Zeit "außer Betrieb" gegangen.

 • Bericht von der Aktion

Im August 2014 wurde eine Woche lang gebaggert, geschraubt, geschottert... wie das eben so ist, wenn ein Gleis gebaut wird. Hier folgen einige Fotos von der Aktion, die wohl keiner weiteren Erläuterung bedürfen.

Im Zuge des Schwellentausches wurde auch die Gleis­sperre Gs 1 neu aufgebaut, denn diese ist ja an den Schwellen befestigt.

Im All­ge­meinen werden die Ent­gleisungs­schuhe einfacher Gleis­sperren di­rekt an dem an ihnen be­fes­tig­ten Griff angefasst, um sie ab- oder aufzulegen. Dabei wird durch die Bewegung des Ent­glei­sungs­schuhes über eine Ver­bin­dungs­stange die gleich­zeitige Drehung des Signal­körpers ausgelöst.
Diese Bauform haben wir an Gs 2 im Gleis 6 - siehe ne­ben­stehendes Bild.

Bei der Erneuerung der Sperre Gs 1 in Gleis 5 haben wir uns für eine be­son­dere Bauart entschieden.

Gleissperren können bei ent­spre­chen­den örtlichen Gegeben­heiten bei­spiels­weise auch im Doppel­pack direkt neben­ein­ander an Backen- und Zwi­schen­schie­ne einer Weiche mon­tiert werden.
Dann müs­sen zwei Ent­glei­sungs­schuhe gleich­zeitig auf- oder ab­gelegt werden. Zur Erleichterung des Auf- und Ablegens der Sperren kann als gemeinsames Bedien­element der von Weichen her bekannte Um­stell­hebel zum Ein­satz kommen.
Wir haben jetzt an Gs 1 einen solchen Hebel ange­bracht — ob­wohl es hier keine doppelte Sperre gibt. So können wir auch diese be­son­dere Bauform in unserem Museum zeigen.

Bild unten:
Das Original einer Doppelgleissperre, fotografiert 1990 im Bahnhof Rehagen-Klausdorf, bei Zossen.
Der Umstellhebel fehlt hier, beide Entgleisungsschuhe haben einen Handgriff, so dass sie beidhändig auf- und abgelegt werden können. Der Signalkörper folgt dann dieser Bewegung.